Das International Baccalaureate (IB) ist eine der international bekanntesten Hochschulzugangsberechtigungen. Aufgrund seiner Vielfalt hat es weltweit einen sehr guten Ruf und viele Universitäten nehmen gerne IB-Absolventen auf, da sie für ihre Erfahrung im selbstständigen Arbeiten bekannt sind. Der Lehrplan wird zentral von der International Baccalaureate Organisation in Genf erarbeitet. Das IB ist so vielfältig und spannend wie die Herkunft der UWC-Schüler:
Programm
IB Schüler müssen sechs Fächer, drei davon als Haupt-, drei als Nebenfächer, aus den folgenden sechs Gruppen belegen:
Gruppe 1: Sprache A (fortgesetzte Fremdsprache)
Gruppe 2: Sprache B (weitere Fremdsprache)
Gruppe 3: Gesellschaftswissenschaften (z.B. History, Geography, Economics, Psychology, Philosophy oder Business and Management)
Gruppe 4: Naturwissenschaften (z.B. Biology, Chemistry, Physics)
Gruppe 5: Mathematik
Gruppe 6: Kunst, Musik, Theater oder ein weiteres Fach aus Gruppe 1-4
Generell bietet das IB ein breiteres Fächerspektrum an als das deutsche Abitur, darunter auch unkonventionelle Fächer wie Social & Cultural Anthropology, Literature & Performance oder Environmental Systems & Societies.
Zusätzlich müssen alle Schüler den interdisziplinären Kurs ‚Theory of Knowledge‘ belegen und eine Fachbereichsarbeit (‚Extended Essay‘, ca. 4.000 Wörter) in einem selbstgewählten Fach schreiben.
CAS – Creativity, Action, Service
UWC ermutigt seine Schüler, neue Ideen und Aktivitäten zu entdecken und auszuprobieren. Sportliche, kulturelle und kreative Angebote gehören ebenso zum Stundenplan wie gemeinnützige Dienste und Projekte. Deren Umfang geht am UWC weit über die curricularen Anforderungen des IB hinaus.
Jeder Schüler belegt über zwei Jahre mindestens eine Sportart, mindestens eine kreative Arbeitsgemeinschaft und engagiert sich in mindestens einem ‚Social Service’ bzw. ‚Community Service’. Diese sogenannten CAS Aktivitäten – Creativity, Action, Service – sind wichtige Pfeiler des Lebens an den Colleges und von Schule zu Schule zum Teil sehr verschieden, denn sie richten sich nach den geographischen, sozialen und kulturellen Gegebenheiten vor Ort. Vor allem die Zusammenarbeit mit der lokalen Gemeinschaft der Schule wird großgeschrieben. Schüler können auch eigene CAS Projekte ins Leben rufen.
CAS Angebote können zum Beispiel so aussehen:
Gemeinschafts- und Rettungsdienste: Forstpflege, Arbeit auf der College-Farm, Seenotrettungsdienst, Klippen- und Bergrettung, Erste Hilfe, Mitarbeit in der Bibliothek, Betreuung von Geflüchteten, Arbeit in Alten- und Behinderteneinrichtungen
Künstlerisch-musischer und kreativer Bereich: Orchester, Chor, Zeichnen, Plastisches Gestalten, Weben, Töpfern, Photographie, Theaterspiel, Tanzen, Handwerk
Außerdem können sich die Schüler in verschiedenen Gruppen zu aktuellen weltpolitischen Themen organisieren – oder sie engagieren sich für Projekte von Amnesty International, Greenpeace oder der UNESCO.
Sportlicher Bereich: Schwimmen, Segeln, Kanu/Kajak, Tauchen, Klettern, Bergwandern, Skilaufen, Rugby, Fußball, Tennis, Karate, Leichtathletik, Tanz
Sprache
Unterrichtssprache an allen Colleges ist Englisch. Es werden von den Bewerbern keine besonderen Englischkenntnisse verlangt. In der Regel lernen die Jugendlichen sehr schnell vor Ort und erhalten die entsprechende Förderung an der Schule.
Wenn die Muttersprache nicht als Kurs angeboten wird, besteht die Möglichkeit, sich beim Selbststudium dieses Faches unterstützen zu lassen. Außerdem werden die Schüler ermutigt, die jeweilige Landessprache zu lernen. Am UWC in Kanada können auch Kurse auf Französisch, in Costa Rica auf Spanisch belegt werden.
Anerkennung in Deutschland
Das IB ist eine international anerkannte Hochschulreife-Prüfung, die fast überall auf der Welt zum Universitätseintritt berechtigt. In Deutschland wird es als Abitur-Äquivalent anerkannt, wenn die Richtlinien der deutschen Kultusministerkonferenz eingehalten werden, die z.B. eine bestimmte Fächerkombination vorgeben.