Laurin Schönemann ging von 2005-2007 aus das UWC USA.
Einige Informationen zu meiner Person:
Name | Laurin Schönemann |
College | UWC USA |
Jahrgang | 2005-2007 |
Warum hast du dich damals bei UWC beworben?
Für mich stand schon früh fest, dass ich auf jeden Fall ins Ausland gehen muss – so früh und so lang wie möglich. Ich ging in einem kleinen Ort zur Schule und war vom (für mich damals gefühlt perspektivlosen) deutschen Kleinstadtleben gelangweilt. Dass es UWC wurde war allerdings ein recht großer Zufall. Eine ehemalige UWClerin hielt einen Vortrag an unserer Schule und meine Stiefmutter hatte zeitgleich in der Zeit einen größeren Beitrag zu UWC gelesen. Mein eigentlicher Plan damals war für 1 Jahr in ein spanischsprachiges Land zu gehen, doch meine Stiefmutter ermutigte mich, zumindest mal eine Bewerbung für UWC auszufüllen. Spätestens ab der Hauptauswahl war mir dann klar: Ich bewerbe mich bei keiner weiteren Organisation, bevor ich nicht eine Zu- oder Absage von UWC habe. |
Kannst du dich an deinen ersten Tag am College erinnern?
Ich kann mich noch sehr gut an meine völlig übermüdete Ankunft am Flughafen erinnern. Ich kam spätabends an und war seit über 24 Stunden wach. Trotzdem war auf der anschließenden Busfahrt nach Montezuma nicht eine Minute an Schlaf zu denken, da ich mich direkt über Gott und die Welt mit meinem Sitznachbarn und Co-Year aus Finnland unterhalten habe. Das war auch direkt der Startschuss für eine enge Freundschaft im kommenden Jahr. |
Wie würdest du deine Zeit am College zusammenfassen?
Intensiv und geprägt von den 3 S – Study, Sleep, Socialize (UWC Faustregel: Man kann nur 2 von 3 erfüllen, Balance is key). Trotz folgender studiums- und arbeitsbedingter Erfahrungen auf 3 Kontinenten über die folgenden 10 Jahre, war UWC definitiv der prägendste und richtungsweisendste Teil meiner persönlichen Entwicklung. |
Wie bist du zu deinem jetzigen Job gekommen?
Ganz klassisch über eine Bewerbung. Ich war zufällig in der Wirtschaft gelandet (um meinen MA Kredit abzubezahlen) und hatte einerseits Erfahrung in einer internationalen Unternehmensberatung gesammelt und im direkten Gegensatzprogramm im Anschluss für ein Berliner Start Up gearbeitet. Ich wollte gerne eine Mischung aus beiden Welten. Kurzum: Ein etabliertes Geschäftsmodell innerhalb eines wachsenden Unternehmens, das gefestigte Strukturen vorweist und gleichzeitig die Möglichkeit bietet, direkt etwas mitgestalten und aufbauen zu können. |
Was ist das Beste an deiner Arbeit?
Ich habe unseren Hamburger Standort gegründet und somit auch die Verantwortung für das weitere Wachstum vor Ort. Das bringt einen großen Grad an Gestaltungsfreiraum mit, der sehr branchenunüblich aber extrem wertvoll für mich ist. Das Schönste ist dabei die Entwicklung des Standortes sowie der individuellen Kollegen seit unserer Gründung 2017 mit zu verfolgen. |
Wie sieht ein typischer Arbeitstag für dich aus?
Ein klassischer Arbeitstag besteht für mich gewöhnlich aus einer Reihe office-interner Regelmeetings (Koordinationen, Kundenreports, Coachings, Projekte zur Verbesserung interner Prozesse) und der Einbindung in fortgeschrittene Verhandlungen (Rahmenverträge u.ä.). Gleichzeitig kann es aber auch sein, dass ich mit der Einarbeitung neuer Kollegen, Kandidateninterviews, oder als Begleitung/Unterstützung erfahrener Account Manager in möglichen schwierigen Vertragsverhandlungen oder Krisengesprächen bei Endkunden unterwegs bin. Das Aufgabenspektrum ist vielfältig und unser Geschäftsalltag erfordert Flexibilität auf Grund einer gewissen Volatilität, die im Projektgeschäft unumgänglich ist. Grundsätzlich versuche ich mir immer 1 Std+ pro Tag terminfrei zu halten, um situativ Kollegen bei kurzfristigen Problemstellungen unterstützen zu können. |
Welche Fähigkeiten und Kenntnisse, die du heute im Job brauchst, hast du am College erworben oder kennengelernt?
Ich habe durch meinen Aufenthalt am UWC eine gewisse Rastlosigkeit und Neugier entwickelt, die mir u.a. auf meinem Karriereweg Türen zu Möglichkeiten geöffnet haben, für die ich laut meines unorthodoxen Lebenslaufes im klassischen Sinne sicherlich als unqualifiziert gelten würde. |
Was würdest du Schüler*innen raten, die jetzt ihre UWC Zeit beginnen?
Versucht so offen und unvoreingenommen wie möglich an die nächsten 2 Jahre zu gehen. Genießt die Zeit, denn diese Erfahrung wird einzigartig. |
Vervollständige den folgenden Satz: UWC ist für mich…
Eine einmalige Erfahrung und das beste akademische Auslandskonzept, das mir bekannt ist. |