Die ersten Wochen am Robert Bosch College waren für mich ein Einblick in eine völlig neue Welt. Für mich handelte es sich um eine Mischung aus Gefühlen. Oftmals verspürte ich Heiterkeit und Freude, anderseits auch Erschöpfung und Ehrfurcht.
Von dem ersten Tag an hatte ich das Gefühl mich in einem freundlichen, verständnisvollen und insbesondere hilfsbereiten Umfeld zu befinden. Die Interaktionen mit Schülern, als auch Lehrern waren für mich fast ausschließlich positiv. Auch wenn es anfangs schwer war sich von den Gedanken an zu Hause loszureißen, so viel es mir zunehmend leichter diese Gedanken beiseitezuschieben und sich an ein neues zu Hause zu gewöhnen, durch die vielen positiven Eindrücke, die ich bereits in den ersten Wochen sammelte. Meine 2nd Years waren praktisch immer für mich da und halfen bei der Eingewöhnung in das neue Umfeld.
Was mir insbesondere in den ersten Wochen half war eine gesunde Beziehung zu mir selbst und daher keine Verstellung. Ich versuchte einfach ich selbst zu sein, auch wenn es oft natürlich scheint sich je nach Gesprächspartner zu verstellen. Die Atmosphäre in meinem Haus, sowie meinem Zimmer waren von Beginn an sehr gut.
Ich hatte das Gefühl, dass eine allgemeine Achtsamkeit in Bezug auf die Erfahrungen anderer vorherrschte.
Im Verlaufe des Semesters hatte ich bereits das Gefühl Freundschaften mit meinen Co-Years zu schließen und fühlte mich deutlich vertrauter mit meinem allgemeinen Umfeld. Für mich Bestand ebenfalls immer die Möglichkeit sich zurückzuziehen. Dies half mir gerade in meinen ersten Wochen, aber auch im späteren Verlaufe des Semesters, da Vieles manchmal ein wenig überraschend und überfordernd auf mich wirkte. Mein soziales Umfeld gab mir persönlich auch immer den Freiraum und die Zeit, um zu reflektieren und um mich zu ,,erholen‘‘. Der Freiraum, der oftmals durch die Regeln der Schule begrenzt wird, gefiel mir, da er für mich eine optimale Mischung aus Eigenverantwortung und Begrenzungen darstellte.
Der Schulalltag am Robert Bosch College kam mir anfangs definitiv überfordernd vor, aber half mir schnell meine Zeit effizienter zu strukturieren. Insbesondere durch die neue Sprache im Unterricht und das neue Schulsystem schien vieles ein wenig verwirrend. Meine Fächer, sowie meine Lehrer haben mir in meinem ersten Semester viel Freude bereitet und mir geholfen mich selbst zu entdecken. Durch die intensiven Kurse und die Partizipation meiner Mitschüler wird man oftmals selbst motiviert am Unterricht teilzuhaben. Zudem gefiel mir der Umgang mit der Einführung in das IB, der für viele von uns völlig neu war und daher auch eine gewisse Herausforderung darstellte. Die Rückmeldungen meiner Lehrer waren oftmals sehr bereichernd und nützlich, sodass es mir deutlich leichter fiel akademisch Fortschritte zu machen. Allgemein entwickelte ich im ersten Semester einen gesunden Ausgleich zwischen akademischen und sozialen Angelegenheiten und Aktivitäten.
Meine Aktivitäten im ersten Semester waren ein neuer Einblick in unterschiedlichste Richtungen. Model United Nations war ein neues Erlebnis, da es mir ermöglichte einen Einblick in das Geschehen der United Nations zu haben, sowie an interessanten Debatten teilzuhaben. Gleichzeitig war ich in der Lage durch meinen Service die Stadt Freiburg ein wenig näher kennenzulernen. Des Weiteren bereiteten mir die musikalischen Möglichkeiten viel Freude.
Das Musizieren mit meinen Co-Years war oft ein schöner Ausgleich zum akademischen Geschehen. Sowohl die Creativities, als auch Services boten einen Ausgleich zum sonstigen Alltag.
Die Activities bzw. die sportliche Seite am Robert Bosch College hat für mich jedoch leider nicht ihre gesamte Funktion erfüllt. Mir kam es oft ein wenig komisch vor, dass in einem sehr akademisch ausgelegten Umfeld die sportliche Kompensation doch relativ gering ist. Meine persönlichen Hoffnungen wären zudem die Möglichkeit weiterer Forschungsprojekte an United World Colleges, insbesondere in Richtung Naturwissenschaften. Nach meiner bisherigen Erfahrung besteht ein großes Interesse an weiteren Projekten in Bezug auf Naturwissenschaften.
Mein erstes Semester am Robert Bosch College war eine bereichernde Erfahrung und hat mir in vielerlei Hinsicht neue Möglichkeiten geboten. Ich habe unglaublich interessante und engagierte Schüler und Lehrer kennengelernt und konnte meinen akademischen Interessen in vielen Fächern nachgehen.