Liebe zukünftige UWC-Eltern,
da unsere Tochter Maike schon seit der 7. Klasse eine auswärtige Schule mit Internat besuchte war es für uns nur wenig überraschend, als unsere „Weltenbummlerin“ nochmals mit einer neuen Herausforderung in Form einer internationalen Schule das Abitur/ IB machen wollte.
Und obwohl Selbständigkeit, Internatsunterbringung und nur gelegentliche „Besuche“ zu Hause schon eine gewisse Routine für uns waren, stellte das IB an einem UWC nochmals eine ganz andere Herausforderung für uns als Eltern und Geschwister dar.
Nach der Bewerbung die bange Frage: Wird man angenommen?
Dann weiß man anfangs noch gar nicht, wohin auf der Welt die Reise denn geht, bei einigen Ländern hat man auch noch seine Bedenken.
Dazu die existenzielle Frage: „Können wir das irgendwie auch finanziell leisten?“
Mit der Zusage für Maastricht in den Niederlanden waren es ja „nur“ 720 km Entfernung, die Kosten konnten letztlich mit starker Unterstützung der Stiftung UWC Deutschland aufgebracht werden. Nach deren Zusage haben wir einige Freudentränen vergossen und uns über die Möglichkeiten für Maike gefreut.
Neben der Herausforderung stellt solch eine Zeit ja auch immer eine Chance dar. Wir freuten uns darauf, ein neues Land und deren Menschen und Kultur kennenzulernen. Die Einführungsveranstaltung für die Eltern in Frankfurt /M. war durchaus nochmal sehr hilfreich.
(PS: Wir wünschten, solche Veranstaltungen könnten an einem zentraleren Ort in Deutschland durchgeführt werden, z. Bsp. Eisenach oder Erfurt)
Wir machen uns als Eltern sicherlich viele Gedanken, aber die Kinder sind meist schon deutlich weiter und haben sich über Communitys etc. längst gefunden und erfahren, was alles notwendig ist. Vergesst nicht: Eure Kinder W O L L E N das.!!!
Aufgrund der Entfernung durften wir Maike zum Start in Maastricht begleiten. Wir waren sehr gespannt – der Empfang durch die Mitschüler war überwältigend.
Unsere Tochter ist eher introvertiert, dennoch fand sie schnell Anschluss und die Sprachbarriere war relativ zügig überwunden (wenn man als Deutscher nicht immer Englisch hat). Es entstanden wunderbare Freundschaften, wir als Eltern hoffen sie mögen ein Leben lang halten.
Auch bei späteren Besuchen des Landes und der Schule während der Schulzeit (wir haben z. Bsp. die Chance genutzt, um zum Geburtstag nach Holland zu fahren und Maike zu überraschen und dazu das Land zu sehen) wurden wir von den Mitschülern super aufgenommen. Es war teilweise sehr erstaunlich, mit welchen sprachlichen Kenntnissen wir von Koje aus China oder ehemaligen Sowjetrepubliken empfangen wurden. Der Tee aus dem russischen Samowar erinnerte sofort an unsere Jugend.
Corona machte es schwierig, aber UWC war deutlich weiter als wir an unseren Gymnasien in Deutschland. Wir hatten den direkten Vergleich mit Maikes Schwester.
Die Zeit verging am Ende viel zu schnell, der Abschied viel sehr schwer.
Allen Befürchtungen und Ängsten zum Trotz, den Einschränkungen durch Corona usw. können wir sagen: „Es war richtig, es war eine schöne Zeit“ – und zwar für alle Beteiligten.
Auch bei unseren Besuchen in den Niederlanden haben wir sehr nette Unterkünfte und Gastgeber kennen gelernt und werden sicher noch ein paarmal zurückkehren.
Nicht nur Maike hat etwas gelernt und hat ihr IB in der Tasche, auch wir durften Neues erlernen und erleben.
DANKE!
Viele Grüße
Sylvia, Hanna und Falk Lindenau
Grüße von Maike
FAMILIE LINDENAU, 2019-2021 UWC MAASTRICHT