Von ehrenamtlichem und hauptberuflichem Engagement – ein Bericht von Felix Kröner

Hannah Tümpel war von 1996 bis 1998 am UWC Adriatic in Italien. Danach engagierte sie sich viele Jahre ehrenamtlich beim UWC Deutschland Network als Vorstandsmitglied, war später auch dessen Vorsitzende. Außerdem war Hannah im Vorstand der Deutsche Stiftung UWC und ist seit 1999 Mitglied der Auswahlkomission. Seit April letzten Jahres ist sie hauptberuflich Director of Communications and Engagement bei UWC International in London. Felix Kröner hat sie getroffen und mit ihr über UWC als Ehrenamt und Job gesprochen.

Von Haus aus ist Hannah Tümpel Anwältin und Mediatorin und spezialisiert auf Streitbeilegung. Bevor sie bei UWC International angefangen hat, arbeitete sie in Paris bei der Internationalen Handelskammer und leitete dort das Zentrum für alternative Streitbeilegung. Inzwischen hat sie UWC zum Beruf gemacht.

„Nach acht Jahren in Paris“, so erklärt sie, „ habe ich ein freies Jahr eingelegt, um mir verschiedene Träume zu erfüllen.“ Die Auszeit habe ihr die Möglichkeit gegeben, darüber nachzudenken, wofür sie ihre Zeit und Kraft in den nächsten Jahren aufbringen möchte. „Die Arbeit im internationalen Mediationsbereich war mein absoluter Traumjob“, erzählt Hannah, „ aber angesichts der zunehmenden Probleme, die ich um mich sah, fragte ich mich zunehmend, ob ich mich nicht viel konkreter dafür einsetzen sollte, einen Beitrag für eine friedlichere Welt zu leisten. Flüchtlingskrise, Erstarkung des Populismus, wachsende Angst vor Vielseitigkeit sind Themen, die mich bedrücken – und die mich dann in meinem Wunsch bestärkt haben, auch beruflich im Bildungsbereich zu arbeiten.“

Der Weg führte sie „zurück“ zu UWC. United World Colleges sei, laut Hannah Tümpel, eine der spannendsten, wichtigsten und relevantesten interkulturellen Bildungsinstitutionen. Die Mission von UWC, Bildung zu einer Kraft für eine friedlichere und nachhaltigere Zukunft zu machen, ist in unserer Zeit vielleicht relevanter denn je. Hannah schwärmt von der Leidenschaft, die alle Ehemaligen für ihre Schule verbindet. Die Tatsache, dass über 3.000 Menschen sich weltweit ehrenamtlich dafür einsetzen, dass jedes Jahr wieder junge Menschen aus aller Welt an ein UWC kommen, fasziniert und motiviert Hannah. Ohne das Engagement und den Enthusiasmus von so vielen auf der ganzen Welt gäbe es UWC nicht.