Eine Schule, zwei deutsche Stipendiatinnen und vier Jahre Abstand

Das UWC Maastricht ist einer der „Neuzugänge“ auf der UWC-Landkarte. Erst 2009 wurde die ehemalige internationale Schule zum12. United World College. Seitdem hat sie zahlreiche Veränderungen durchlebt. Ein Umzug auf einen neuen Campus in 2013, mehrere Schulleiterwechsel und einen großen Zuwachs an Schülern. Trotz allem und mit vier Jahren Abstand zwischen ihrem Collegeaufenthalt, haben Marit Behner (2010-12) und Lidia Paladini (2016-18) mehr als nur ein paar ähnliche Erfahrungen und Eindrücke gesammelt, wie beim Telefonat zwischen den beiden deutlich wird.

Das UWC Maastricht als Wunsch-College

Marit: Ich habe nach Maastricht gewollt. Für mich stand die Herausforderung, eine neue Schule von Grund auf mit aufzubauen, im Vordergrund. Ich genieße es, mir meine eigenen Strukturen und etwas Neues zu schaffen. In Maastricht konnte ich das auf eine ganz neue Art und Weise tun.

Lidia: Maastricht war auch für mich Favorit. Ein ganz wichtiger Faktor war für mich, dass die Schule eine Gesamtschule ist und damit alle Altersgruppen von Kindergarten bis Oberstufe umfasst. Das bringt definitiv Herausforderungen, die andere Schulen nicht haben, aber gibt auch die Möglichkeit, den Schulalltag der jüngeren Generationen mitzugestalten und damit die UWC-Werte an sie weiterzugeben. Außerdem war ich besonders darauf gespannt, eine Kultur kennenzulernen, die oftmals nah an der deutschen zu sein scheint, bei genauerem Hinschauen aber unterschiedlicher nicht sein könnte.

 

Ihren Lieblingsplatz am UWC oder in der Stadt

Marit: Wir waren während meines ersten Jahres ja noch nicht auf dem neuen Schulgelände, daher würde ich sagen, dass mein Lieblingsplatz die Innenstadt an sich ist. Ganz besonders habe ich viele gute Erinnerungen an eine Bank unter einem Baum Ecke Lang Grachtje/ Grote Looierstraat, auf der ich sehr viele lange und tiefsinnige Gespräche mit Freunden geführt habe.

Lidia: Einer meiner Lieblingsplätze war ebenfalls außerhalb des Schulgeländes, nämlich „Siba“, ein kleines Bistro, an dem man vorbei radelt, wenn man auf dem Weg in die Innenstadt ist. Über meine zwei UWC-Jahre hinweg ist es für meine Freunde und mich eine Tradition geworden, dort viele unserer Abende zu verbringen. Über Pizza und – typisch niederländisch – Pommes mit Mayo haben wir uns unseren eigenen kleinen Rückzugsort geschaffen. Wir haben zahlreiche Stunden dort verbracht, über Gott und die Welt diskutiert und selbst heute, falls zufälligerweise alle einmal in Maastricht sind, treffen wir uns hin und wieder auf Plausch und Pizza im Siba.

 

Lieblingserinnerungen aus der UWC-Zeit

Marit: Ich habe so viele! Ich denke, eine meiner liebsten Erinnerungen sind die unzähligen Tee-Partys in meinem Zimmer mit meinen Roomies. Wir haben zahlreiche Abende zusammengesessen und über Gott und die Welt diskutiert, alles über einer Tasse exotischen Tees. Das mache ich immer noch am allerliebsten.

Lidia: Ich habe so viele Erinnerungen, auf die ich mit ganz viel Herzenswärme zurückschaue, aber eine sticht besonders heraus: Es war meine letzte Nacht auf dem Campus, bevor alle Secondyears die Schule verlassen würden. Ich saß bis früh morgens bei Ajay, einem unseren indischen Houseparents, mit meinem besten Freund, einem Thirdyear, auf dem Balkon – in Decken eingemummelt, mit ausreichend Kräutertee, Schokolade und nostalgischer Musik im Hintergrund. Wir saßen dort viele Stunden, schwelgten gemeinsam in den Erinnerungen der vergangenen zwei Jahre und rätselten, was die Zukunft wohl bringen würde.

 

UWC Maastricht in drei Worten:

Marit: Gemeinschaft, Abenteuer, Wachstum

Lidia: Definitiv Gemeinschaft, Herausforderung und Entdecken (sich selbst und die Welt).